Unterschiedliche Unternehmen haben natürlich auch unterschiedliche Finanzierungsbedürfnisse. Bei einigen Unternehmen hängt der Finanzierungsbedarf unter anderem von der Saison ab. Dies liegt darin begründet, dass in der Regel auch der Umsatz dieser Unternehmen saisonalen Schwankungen unterworfen ist. So haben viele Gastronomiebetriebe im Sommer ein Hoch, wo sie einen guten Umsatz verzeichnen, während sie im Winter weniger Geschäft haben oder je nach Lage und Betriebsart auch umgekehrt. Auch Hersteller von Wintersportartikeln erzielen im Winter oder in der Vorsaison einen wesentlich höheren Umsatz als im Sommer, wo es viele Leerzeiten gibt. Die Betriebe müssen aber auch die Saison, in der der Umsatz sinkt und sie weniger Geschäft haben, überbrücken können. Verfügen sie dafür nicht über genügend Eigenmittel, weil sie beispielsweise einen zu großen Anteil der Gewinne für diverse Investitionen aufgewendet haben, so benötigen sie einen Kredit, um die Zeit bis zum nächsten Umsatzanstieg überbrücken zu können. Dieser Kredit wird auch Saisonkredit genannt. Der Saisonkredit wird oft als Betriebsmittelkredit zur Verfügung gestellt, da die jeweiligen Unternehmen den genauen Finanzierungsbedarf für die Nebensaison oft selbst nicht genau einschätzen können, da dieser von zahlreichen Faktoren abhängig ist. Der Saisonkredit wird von der Bank üblicherweise relativ unproblematisch zur Verfügung gestellt. Vor allem dann, wenn das Unternehmen bereits lange Zeit Kunde bei der Bank ist und diese daher darauf vertrauen kann, dass es in der nächsten Saison wieder zu höheren Einnahmen im Unternehmen kommt, mit denen auch die Rückzahlung für den Saisonkredit bedient werden kann. Manchmal wird der Saisonkredit auch genutzt, um Investitionen während der Nebensaison zu tätigen.
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