Goldexperten sind sich einig. Alles verliert an Wert und wird irgendwann unbezahlbar. Die Verschwendungssucht von Mansa Musa ist Schuld an einer weltweiten Finanzkrise und Katastrophe. Sein Vermögen und Gold brachte seinem Land Mali viel Segen, aber auch viel Unheil. Die nächste Megainflation kommt.
Außer Historikern sagt vielen Menschen der Name Mansa Musa sicherlich nicht viel. Doch nun gelangt er zu erneuter Berühmtheit und das alles, weil er auf einer Liste ganz oben steht. Wir haben recherchiert und berichten hier.
Wer war Mansa Musa?
Mansa Musa, eigentlich Kankan Mansa Musa I., war der Herrscher des Malischen Königreiches. Er lebte im 14. Jahrhundert, zwischen 1280 und 1332 (oder 1337). Mansa bedeutet soviel wie Eroberer, Imperator oder auch Sultan. Er bestieg den Thron im Jahr 1312/13, nachdem sein Vorgänger Abubakari II. bei einer Entdeckungsreise das Ende des Atlantiks erkunden wollte und nicht von der Expedition heimkehrte. Ob Mansa Masu bereits als König und somit als Thronfolger geboren oder gewählt wurde, ist bis heute historisch nicht nachgewiesen.
25 Jahre auf dem Königsthron
Mansa Musa war 25 Jahre lang der König von Mali und schaffte es, dass unter seiner Herrschaft das Land, welches heute als bitterarm gilt, zu einer wirtschaftlichen und finanziellen Blüte avancierte. Mansa Musa war der zehnte Regent in der Keita Dynastie und hatte unglaubliche Eroberungen und Siege zu verzeichnen – ganz im Gegensatz zu seinem Vater Faga Laye, der in der Geschichte Malis keinerlei Bedeutung hat. Mit seiner Frau Inari Kunate hatte Mansa Musa zwei Söhne Mansa Magha und Mansa Seleyman, die später auch die Nachfolger nach seinem Tod übernahmen.
Eroberungen aus Leidenschaft
Der „Löwe von Mali“, wie er auch genannt wird, eroberte als schwarzer Sultan große Gebiete und 24 Städte, darunter auch Timbuktu. Für Mansa Musa war die Eroberung Timbuktus immens wichtig, denn diese Stadt war bereits ein florierende Handelszentrum an der bedeutenden Karawanenstraße von Ägypten über Goa nach Ghana. Das Regieren und das Ausgeben von seinem Vermögen waren Mansa Musas Leidenschaft, doch auch der Handel und Verkauf von Sklaven gehörte zu seinen Aktivitäten.
Der reichste König der Welt
„Ich bin der König der Welt,“ sagte Leonardo di Caprio im dem Film „Titanic“ und auch Box-Legende Muhammed Ali nach seinem Sieg über Sonny Liston. Doch auch zu Mansa Musa würde dieses Zitat hervorragend passen. Bereits zu seinen Lebzeiten und während seiner Regentschaft war der König von Mali der reichste Mensch der Welt. Und das Unglaubliche was Mansa Musa ausmacht ist, dass er es immer noch ist. Immerhin ist er bereits über 680 Jahre tot.
Wie kam Mansa Musa zu seinem gigantischen Reichtum?
Spricht man heute von Mali, dann denkt man sofort an ein bitterarmes Land in Afrika. Doch zu Zeiten Mansa Musas war Mali zur Hälfte der globalen Produktion für Gold und Salz verantwortlich. Das Land hatte gewaltige natürliche Ressourcen, die dem Staat und besonders dem Herrscher zu unglaublichem Reichtum und Vermögen verhalfen.
Wie reich war Mansa Musa damals im Vergleich zu heute?
Mit seiner geschickten Bildungs-, vor allem aber auch Finanz- und Wirtschaftspolitik führte Mansa Musa sein Land in eine wahre Blütezeit. Sein Reich umfasste 3200 Quadratkilometer. Durch die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, Salz und Gold, gelangte der Sultan zu seinem gewaltigen Vermögen.
Den Titel „König der Könige“ wird Mansa Masu wohl noch länger behalten dürfen, denn auf der aktuellen Liste der US-amerikanischen Finanz-Online-Plattform Celebritynetworth zählt er zu den reichsten Menschen, der je auf unserem Planeten gelebt hat. Zu den Ärmsten in der Aufzählung kommt Warren Buffett mit etwa 22 Milliarden Euro. Finanzexperten haben das Vermögen des Königs von Mali unter Berücksichtigung von Inflation berechnet. Das Ergebnis sprengt alles je da gewesene: 305 Milliarden Euro.
Sein Zahlungsmittel hieß Mansa Musa Gold
Mansa Musa war aber nicht nur ein Herrscher, sondern auch ein sehr gläubiger Muslim, so dass er sich auf dem Weg nach Mekka, das religiöse Zentrum des Islams, machte. Seine Pilgerreise wurde legendär, denn er sein Gefolge soll aus 60.000 Menschen, darunter 12.000 Sklaven, und 100 Kamelen bestanden haben. Da es sich aus dieser Zeit um mündliche Überlieferungen handelt, variieren die Zahlen. Fest steht jedoch, dass es kein Tross sondergleichen gegeben hat. Dabei soll jedes Kamel etwa 150 Kilogramm Gold an Last getragen haben. Mansa Musa startete seine religiöse Reise in Mali mit sagenhaften 15 Tonnen Gold im Jahre 1324. Einen längeren Stopp machte er in der ägyptischen Hauptstadt Kairo.
Warum löste Mansa Mansu eine Wirtschaftskrise aus?
Seine Pilgerreise nach Mekka war nicht nur ein Segen. Bei seinem sechswöchigen Aufenthalt gab Mansa Musa Unsummen an seinem Gold-Vermögen aus. Nicht nur, dass sein riesiges Gefolge und seine Tiere täglich versorgt werden mussten, sondern er selbst lebte in dieser Zeit auch in Saus und Braus. Er leistete sich tolle Souvenirs und ließ sogar Moscheen auf dem Weg zu seinem Reiseziel Mekka bauen. Doch als gläubiger Mensch zeigte sich Mansa Musa auch von seiner wohltätigen Seite und spendete viel Gold an Bedürftige.
Auslöser einer Mega Inflation
Mit seiner extremen Verschwendungssucht löste der König jedoch eine echte Wirtschaftskrise in Ägypten aus, denn seinem vielen Gold standen nicht genügend Waren gegenüber, so dass es zu einer Masseninflation kam. Der Wert des auf Gold basierenden ägyptischen Währung (Dinar) war über Jahre hinweg ruiniert.
Wie ruinierte Mansa Musa sein eigenes Land Mali?
Mansa Musa spürte am eigenen Leib, dass sein Vermögen auf der Reise schrumpfte und auch sein Gold nicht mehr den ursprünglichen Wert hatte. Auf der Pilgerreise nach Mekka musste sich der König sogar von einem Kaufmann Geld leihen, um die Rückreise nach Mali finanzieren zu können. Mansa Musa kehrte zwar mit leeren Goldsäcken in sein Reich zurück, aber er brachte Gelehrte, Wissenschaftler und Architekten mit.
Die Staatsfinanzen des Mali-Reiches waren nach der Heimkehr des Sultans jedoch desaströs und das einst sehr wohlhabende Land verarmte. Kein Nachfolger Mansa Musas schaffte es, sich aus dieser Finanz- und Wirtschaftskrise zu erholen und dem Volk einen gewissen Wohlstand zu geben. Ganz im Gegenteil die Hälfte der Bevölkerung lebt heutzutage unter der Armutsgrenze.
Finanzkrise – Die erste Inflation der Welt, die bis heute alles verändert
Mansa Masu waren die immensen Auswirkungen seiner verschwenderischen Pilgerreise nach Mekka sicherlich nicht bewusst. In Ägypten stiegen die Preise bis in den Himmel, so dass italienische Kaufleute, die mit Nordafrika Handel trieben, ihre Chance witterten. Sie verkauften ihre Güter in Alexandria und Kairo zu überteuerten Preisen, so dass das Gold aus Mali nach Italien kam und dort wiederum eine Blütezeit der Renaissance entstand.
Das Heimatland von Mansa Musa verarmte jedoch, so dass nun das Volk der Songhai aufstiegen. Diese waren ursprünglich ergebene Anhänger und Knechte des malischen Königs. Sie bauten einen starken Stadtstaat mit Zentrum in Goa auf und bekamen immer mehr Macht. Die Songhais eroberten eine Stadt nach der anderen und schließlich das ganze Sahelgebiet. Der Untergang des Mali-Reiches war ab 1464 nicht mehr aufzuhalten.
So reich wie 400 x Burj Khalifa
Mansa Musa war so reich, dass er sich 400 x Burj Khalifa (größte Gebäude der Welt in Dubai) hätte leisten können, doch von dem reichsten Menschen, der jemals auf der Welt gelebt hatte, ist in Mali kein Glanz und Gloria übrig blieb geblieben. Jedoch inspirierte sein Leben, welches von Gold und Vermögen geprägt war, auch Filmproduzenten und Spieleentwickler, so dass er zur Hauptfigur und zum Computerspiel-Helden avancierte.
Moritz Wagner ist Experte im Bereich Geld verdienen und Selbstständigkeit. Ebenso besitzt er ein großes Fachwissen über Investments und Immobilien, weshalb er zu den Top-Authoren auf Indect-Project.eu zählt.