Nachdem im letzten Jahr besonders Staaten aus dem süd- und mittelamerikanischen Raum einen großen Schritt zur allgemeinen Bitcoin-Akzeptanz gemacht haben, folgen Anfang dieses Jahres einige afrikanische Länder. Dabei sind besonders Südafrika und Nigeria ganz vorne mit dabei. So hat der südafrikanische Einzelhandelsriese Pick n Pay nach einer erfolgreichen Testphase beschlossen, Bitcoin-Zahlungen in allen 1.628 Filialen in Südafrika anzubieten. Kunden können jetzt mit Bitcoin über Smartphone-Apps oder durch Scannen eines QR-Codes bezahlen. Dafür benötigen sie eine Bitcoin Lightning Wallet und die CryptoQR-Scanner-App von CryptoConvert. In Nigeria hingegen steigt das Interesse an Bitcoin, da die Regierung die Einführung einer eigenen digitalen Zentralbankwährung, dem eNaira, forciert. Viele Bürger wenden sich daher der dezentralen und öffentlichen Alternative Bitcoin zu, um sich gegen die zentralisierte Geldkontrolle zu wehren. Allerdings hat dies auch seine Nachteile, denn durch die deutlich gestiegenen Bitcoin Nachfrage in Afrikas einwohnerstärkstem Land, liegt der BTC-Preis dort derzeit bei etwa 60.000 US-Dollar, was wesentlich höher ist als der Preis auf den Krypto Börsen in anderen Ländern.
Gründe für die zunehmende Akzeptanz
Die zunehmende Akzeptanz von Bitcoin in Nigeria lässt sich nicht nur auf die Einführung des eNaira und die damit verbundenen Einschränkungen zurückführen. Es gibt weitere Gründe, die dazu beitragen, dass die Kryptowährung bei den Nigerianern immer beliebter wird. Ein wesentlicher Faktor ist die Inflation der Landeswährung Naira. In den letzten Jahren hat die nigerianische Zentralbank immer wieder die Geldmenge erhöht, um den Haushalt zu finanzieren und die Staatsverschuldung zu reduzieren. Dadurch hat sich der Wert des Naira kontinuierlich verringert, was zu einer steigenden Inflation und einem Rückgang der Kaufkraft in der Bevölkerung geführt hat. Viele Nigerianer sehen in Bitcoin daher eine Möglichkeit, ihr Vermögen vor der Inflation zu schützen und langfristig zu erhalten. Ein weiterer Grund für die zunehmende Akzeptanz von Bitcoin ist die steigende Bedeutung des Online-Handels und des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs. Viele Nigerianer nutzen das Internet, um Waren und Dienstleistungen zu kaufen oder mit Familienmitgliedern im Ausland Geld zu transferieren. Da herkömmliche Banken oft hohe Gebühren und lange Bearbeitungszeiten haben, greifen immer mehr Menschen auf Bitcoin zurück, um schnell und kostengünstig Geld zu senden. Auch die politische Instabilität und Korruption im Land sind Gründe für das gestiegene Interesse an Bitcoin. Viele Nigerianer haben wenig Vertrauen in die Regierung und das Finanzsystem und suchen nach alternativen Anlage- und Zahlungsmöglichkeiten. Bitcoin bietet hier eine dezentrale und transparente Alternative, bei der jeder Nutzer die volle Kontrolle über sein Vermögen hat. Neben diesen Faktoren spielt auch die wachsende Infrastruktur für Kryptowährungen eine Rolle. Viele der besten Krypto Börsen und Handelsplattformen öffnen mittlerweile ihre Pforten in Nigeria und machen es damit einfacher für die Bevölkerung, in Bitcoin und andere digitale Währungen zu investieren
Folgen für die Krypto-Branche
Die steigende Akzeptanz von Bitcoin und anderen Kryptowährungen in Ländern wie Nigeria und Südafrika hat nicht nur Auswirkungen auf die dortige Bevölkerung, sondern auch auf die gesamte Krypto-Branche. Die wachsende Nachfrage nach Bitcoin ist ein weiteres Indiz für den globalen Trend zur Nutzung von Kryptowährungen. Diese Entwicklung hat sowohl positive als auch negative Folgen für die Branche. Zunächst einmal sind steigende Preise für Kryptowährungen eine gute Nachricht für Investoren, die bereits in Krypto investiert haben. Der steigende Bitcoin-Preis in Nigeria ist ein Beispiel dafür, wie sich eine hohe Nachfrage auf den Preis auswirken kann. Es ist gut möglich, dass andere Länder ähnliche Entwicklungen erleben werden, was wiederum zu einem Anstieg der Preise führen könnte. Andererseits könnte die steigende Nachfrage nach Bitcoin und anderen Kryptowährungen in Ländern wie Nigeria und Südafrika auch zu erhöhtem Druck auf die Krypto Börsen führen. Insbesondere Peer-to-Peer-Plattformen, auf denen Kryptowährungen gehandelt werden, könnten unter einem starken Ansturm zusammenbrechen. Die Branche muss sich daher auf die wachsende Nachfrage vorbereiten, um den Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig hat sich in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass zu starkes Wachstum auch nicht gut ist und viele Börsen unter großen finanziellen Druck geraten, wenn die Kurse dann wieder anfangen zu sinken. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Rolle der Regierungen. Während einige Regierungen wie Nigeria sich der Einführung von CBDCs verschrieben haben, haben andere Länder wie El Salvador Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel anerkannt. Die unterschiedlichen Herangehensweisen der Regierungen zeigen, dass es noch keine klare Linie in Bezug auf die Regulierung von Kryptowährungen gibt. Die Krypto-Branche muss sich daher auf ein möglicherweise unvorhersehbares regulatorisches Umfeld einstellen und gleichzeitig innovative Lösungen finden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Regierungen und der Krypto-Branche könnte dazu beitragen, ein optimales regulatorisches Umfeld zu schaffen und das Potenzial von Kryptowährungen voll auszuschöpfen.
Auswirkungen auf die dortige Bevölkerung
Die Auswirkungen der Bitcoin-Akzeptanz in Afrika auf die Bevölkerung sind vielfältig. Einerseits bietet die Akzeptanz von Bitcoin in Ländern wie Südafrika und Nigeria den Verbrauchern eine Alternative zu traditionellen Zahlungsmethoden, die oft teuer und ineffizient sind. Insbesondere für Menschen ohne Zugang zu Bankkonten oder Kreditkarten kann Bitcoin ein Weg sein, um an Finanztransaktionen teilzunehmen und ihre Ersparnisse zu sichern. Die Bitcoin-Akzeptanz kann auch positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung haben. Durch die Möglichkeit, mit Bitcoin zu bezahlen, kann der Handel vereinfacht und beschleunigt werde. Auch für internationale Transaktionen kann Bitcoin eine günstigere und schnellere Alternative zu traditionellen Banküberweisungen sein. Das kann insbesondere kleinen Unternehmen und Freiberuflern helfen, die oft Schwierigkeiten haben, internationale Transaktionen abzuwickeln. Allerdings gibt es auch Risiken für die Bevölkerung. Die Schwankungen im Bitcoin-Preis können für Verbraucher, die mit Bitcoin bezahlen oder in Bitcoin investieren, ein erhebliches finanzielles Risiko darstellen. Insbesondere für Menschen mit niedrigem Einkommen kann dies zu erheblichen Verlusten führen. Ein Beispiel hierfür ist das mittelamerikanische Land El Salvador, welches den Bitcoin zu hohen Preisen rund um das letzte Allzeithoch als offizielles Zahlungsmittel einführte. Durch den darauffolgenden Preisrutsch ging auch das Vermögen und damit die Kaufkraft vieler El Salvadorianer runter.