Der Avalkredit ist eigentlich kein richtiger Kredit. Hierbei handelt es sich vielmehr um eine Haftung. Denn beim Avalkredit zahlt das Kreditinstitut kein Geld aus, sondern haftet nur für eine Verbindlichkeit seines Kunden gegenüber Dritten. Erst, wenn dieser die Leistung, die er dem Dritten zugesagt hat, nicht erfüllen kann, muss das Kreditinstitut für diese Leistung einstehen. Der Avalkredit kann in unterschiedlichen Fällen zum Einsatz kommen. So etwa bei Anzahlungskäufen, Gewährleistungsgarantien oder auch anderen Garantien zur Vertragserfüllung. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Anzahlungsaval. Ein Kunde leistet bei seinem Lieferanten eine Anzahlung für eine Leistung oder eine Ware, die er jedoch noch nicht erhalten hat. Für ihn besteht in diesem Fall ein Risiko, da der Lieferant eventuell nicht liefern kann und der Kunde seine Anzahlung somit verlieren könnte. Damit der Kunde sich absichern kann, bestätigt die Bank des Lieferanten das Anzahlungsaval und damit die Absicherung seiner Anzahlung. Sollte der Lieferant nun tatsächlich keine Ware liefern, ist die Bank verpflichtet, dem Kunden die Anzahlung wieder zurück zu zahlen. Erst, wenn dieser Fall tatsächlich eintritt, ist die Bank zu einer Zahlungsleistung verpflichtet und gewährt dem Lieferanten damit automatisch einen Kredit, da sie sich den ausbezahlten Betrag selbstverständlich wieder vom Lieferanten zurückholen wird. Die Bank gewährt solche Avalzusagen selbstverständlich nur an Kunden, die über eine sehr gute Bonität verfügen und von deren Zahlungsfähigkeit die Bank überzeugt ist. Die Konditionen, die für diesen Avalkredit an den Lieferanten gelten, können individuell geregelt werden. Schließlich verlangt die Bank auch hier eine Gebühr und im Fall der Auszahlung des Geldes an den Kunden auch Zinsen für das Aval.
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